Donnerstag, 23. Oktober 2025

Mitwirkungsworkshop in der Liegenschaft Schluecht

«Entschuldigung, dass ich erst jetzt komme. Ich konnte nicht früher da sein, aber es ist mir wichtig, dabei zu sein.» – diesen Satz hörte man gleich dreimal am Mitwirkungsworkshop zum Gemeinschaftsraum in der Siedlung Schluecht. Das Interesse, dem Raum wieder mehr Leben einzuhauchen, war spürbar, ebenso der Wunsch, die Nachbarinnen und Nachbarn besser kennenzulernen.

«Wenn man sich kennt, hilft man einander eher», sagte eine Mieterin treffend. Genau darum sind Begegnungsorte in unseren Siedlungen so wichtig: Orte, an denen man miteinander ins Gespräch kommt und über den Alltag plaudert. Dann ist der Schritt zur Nachbarschaftshilfe viel kleiner, beispielsweise etwas vom Dorfzentrum mitzubringen oder kurz auf die Kinder aufzupassen.

Einige der Teilnehmenden wohnen schon seit über zehn Jahren in der Siedlung, andere erst seit Kurzem. Der Austausch war lebendig und offen. Im Zentrum stand die Frage, was der Raum braucht, damit man sich gerne darin aufhält, und wie das Reservationssystem einfacher werden kann.

Schnell zeigte sich, wie wertvoll es ist, die Mietenden direkt einzubeziehen. Denn sie wissen am besten, was funktioniert. So wurden viele konkrete Ideen gesammelt:

  • Das Buchungssystem soll künftig online auf einen Blick zeigen, wann der Raum frei ist, und direkt buchbar sein.
  • Die Wände vertragen einen etwas wärmeren Farbton.
  • Die ohnehin gute Ausstattung soll um eine zweite Kaffeemaschine und zwei bis drei Stühle für Babys und Kleinkinder ergänzt werden.
  • Ein zusätzlicher Tagesvorhang soll mehr Gemütlichkeit schaffen und mehr Privatsphäre ermöglichen.

Spannend war auch zu sehen, dass vermeintlich gute Ideen – wie Sofas und Sessel – nicht immer passen. «Die stehen bei einem Fest nur im Weg und nehmen zu viel Platz ein», meinte jemand lachend.

Vielleicht entsteht künftig sogar ein regelmässiger Treffpunkt: Spiele spielen, Kaffee trinken, gemeinsam einen Film schauen oder einen Mittagstisch organisieren?

Nun geht es darum, das Nutzungsreglement zu überarbeiten, die eine oder andere Anschaffung zu tätigen und ein neues Buchungssystem zu installieren. Die Wände werden dann gemeinsam mit einer Malerin anfangs 2026 neu gestrichen.

Dann sind die Rahmenbedingungen so angepasst, dass neue Angebote darin stattfinden können. Denn eines ist klar: Der Wunsch nach Begegnung ist da. Das ist die beste Voraussetzung, dass der Gemeinschaftsraum Schluecht wieder zum lebendigen Treffpunkt wird.

Fachperson Genossenschaftsleben und Siedlungskultur
Corinne Küng

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